Wissenswertes über Carnivoren

Die fleischfressenden Pflanzen kommen in sehr nährstoffarmen Gebieten, Feuchtwiesen, Mooren oder auf Sand und nasse Felsböden der Erde vor. Um an zusätzlichen Nährstoffen zu gelangen haben die Pflanzen im Laufe der Evolution die Fähigkeit zur Karnivorie entwickelt. Vornehmlich werden kleine Insekten wie Fliegen, Mücken und Schnaken gefangen. Dazu haben sie unterschiedliche Fallentypen zum Fang von Insekten entwickelt.

 

Sonnentau (Drosera) + Fettkraut (Pinguicula)

Der Sonnentau und das Fettkraut besitzen Klebefallen. Auf der Blattoberfläche oder auf den Tentakeln sitzende Drüsen sondern ein klebriges Sekret, den Fangschleim ab. Das Insekt wird durch den im Sonnenlicht schimmernden Sekret angelockt und bleibt daran kleben. Durch Befreiungsversuche kommt das Insekt mit immer mehr Fangschleim in Berührung. Bei den aktiven Klebefallen der Gattung Drosera und Pinguicula werden zusätzlich Tentakeln auf die Beute zubewegt. Nun beginnen die Pflanzen mit Ausschüttungen von Enzyme, mit deren Hilfe freigesetzte Nährstoffe von der Pflanze aufgenommen werden. Die Drosera fangen und verdauen Insekten bis zu einer Größe von Stubenfliegen oder Falter, bei den Pinguicula ist die Beute kleiner und besteht zum größten Teil aus Ameisen, weißen Fliegen, Trauermücken und ähnlichen kleinen Insekten.

 

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Schlauchpflanzen (Sarracenia)

Die Schlauchpflanzen haben schlauch oder kannenförmige Blätter. Die Beute wird durch den am oberen Rand produzierten süßlichen Nektar angelockt. Durch weitere nach innen führenden Nektarspuren wird die Beute in das Schlauchinnere gelockt, die mit nach unten gerichtete Haare versehen sind, die ein Entkommen unmöglich machen. Die Innenseite ist im mittleren Bereich des Schlauches mit glattem Wachs überzogen, an denen die Beute nach unten rutscht. Der untere Teil ist mit Verdauungsflüssigkeit gefüllt, in dem das Insekt schließlich verdaut wird. Bei Pflanzen die im Freien stehen sind die Schläuche zum Herbst meist randvoll mit Insekten.

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Venusfliegenfallen (Dionaea muscipula)

Die Venusfliegenfalle ist mit einer Klappfalle ausgestattet, auf jeder Blatthälfte sitzen 3 hochempfindliche Auslöserborsten. Sobald ein Insekt die Borsten mehrmals hintereinander berührt klappen die gezähnten Blätter zu. Die Beute wird nun von der Pflanze verdaut, die Nährstoffe verwertet. Nach Abschluss dieses Vorgangs öffnet sich die Falle wieder, und nur der leere Chitinpanzer der Beute zeugt noch davon, das hier ein Insekt als Nahrung gedient hat.

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Wasserschlauch (Utricularia)

Der Wasserschlauch besitzt Saugfallen, die blasenähnlichen Fallen sind mit einer Klappe verschlossen in denen ein Unterdruck aufgebaut ist. Durch Auslösen eines Fühlers öffnet sich blitzartig die Klappe nach innen und saugt das Beutetier (z.B. Wasserfloh) ein. Nachdem sich die Klappe wieder geschlossen hat, wird die Beute verdaut. Eine Besonderheit der Utricularien sind ihre Blüten, die wenn auch teilweise sehr klein, doch durch ihre Farbenpracht und Form an Veilchen oder Orchideen erinnern.